Evangelienkommentar 15. Sonntag im Jahreskreis (Mk 6, 7–13)

(rb–11.7.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Gerhard Glück, Mitarbeiter in der Erzdiözese Salzburg.

Radikal und pragmatisch

Jesus ist radikal fordernd. Bei der Aussendung seiner Apostel fordert er Radikales. Kein Brot, keine Vorräte, kein Geld, aber auch kein zweites Hemd. Seine Apostel müssen sich bei ihrer Missionsreise komplett auf andere verlassen. Sie müssen sich denen ausliefern, die sie nicht kennen, aber denen sie die Botschaft zur Umkehr erzählen sollen.

Gleichzeitig ist Jesus pragmatisch: Er schickt sie zu zweit auf den Weg. Keiner soll, wenn er eine Botschaft überbringt, alleine sein – auch wir nicht. Er verbietet ihnen, in einem Ort den Gastgeber zu wechseln, denn der wäre immer auch mit dessen Gesichtsverlust verbunden, und würde zu Unfrieden in einem Ort führen.
Jesus stattet die, die er sendet, mit Vollmacht aus. Was sie damit auf ihren Weg mitnehmen, ist bedeutender als Brot oder Geld: Es ist die Fähigkeit, unreine Geister, also Dämonen auszutreiben. Egal ob es die eigenen inneren Dämonen sind oder das, was den Menschen von außen quält.

 

Wen Jesus auf den Weg schickt, den stattet er mit mehr aus als nur mit Brot und Geld. Er stattet mit Vollmacht aus und mit einem Auftrag.

Aber er fordert in dieser Vollmacht auch, dass sie sich nicht anbiedern. Manche Orte wollen nicht hören, daher sollen die Apostel ein klares, prophetisches Zeichen setzen. Auch das ist Teil der Vollmacht und des Auftrags, Propheten zu sein.

Einen anderen Typ Prophet stellt Amos dar. Amos wird aus der Stadt Bet-El weggeschickt. Er vergleicht sich in seiner Rede mit einem Viehzüchter, der seine Herde, die Bewohner von Juda, führen und leiten soll. Keine Dämonen, keine Salbung von Kranken, sondern einer, der sie mit Worten und Bildern aufrütteln und in die scheinbare Sicherheit des rechten Glaubens führen soll.

Amos spricht über seine Visionen; die Apostel sprechen von Jesus und Umkehr. Der Weg der Botschaft ist unterschiedlich, bei Amos sind es seine Visionen, bei den Jüngern ist es der direkte Kontakt mit Jesus. Die Botschaft ist letztendlich die gleiche, auch an uns: Kehrt um und lasst euch von Gott helfen.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 27/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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