Evangelienkommentar 18. Sonntag im Jahreskreis (Joh 6, 24–35)

(rb–1.8.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Renate Orth-Haberler, Pastoralassistentin in der Erzdiözese Salzburg.

Suchen und finden

Viele Menschen der heutigen Zeit sind Suchende. Sie suchen Anerkennung, Freundschaft, Lebensglück und vieles mehr, bis hin zum Sinn des Lebens. Mitunter sind es aufwändige Wege, die oft verschlungen sind oder manchmal auch in die Irre führen. Scheinbar schnelle und einfache Lösungen zerbrechen eben so schnell wieder.

Auch die Menschen im heutigen Evangelium suchten. Sie suchten Jesus und seine Jünger. Sie hatten das Brotwunder gesehen und miterlebt, dass viele Menschen satt wurden, und sie warten auf weitere Zeichen und Wunder, suchen Antworten auf ihre Fragen. Jesus gibt ihnen Antworten, die aber nicht schnell und einfach sind. Im Gegenteil, er versucht die Geschehnisse des vergangenen Tages in einen größeren Kontext einzubetten, zu erklären, dass es nicht um die körperliche Sättigung des Menschen geht, sondern um viel mehr. Es geht um ihren Glauben an Gott, der sie auf ihrem Lebensweg begleitet und für sie sorgt.

 

Die Israeliten erlebten dies auf ihrem Weg in das Gelobte Land, auf dem Gott sie nährte und stärkte. Auf einer anderen Ebene können wir das erleben, wenn gute Freundschaften unser Leben bereichern und uns stärken.

Auch sie können nicht schnell aufgebaut werden, brauchen Pflege, Rücksicht, Engagement und Ehrlichkeit, um tragfähig zu werden. Dann jedoch entfalten sie ihre Kraft, wenn sie Rückhalt bieten, uns Leichtigkeit und Hilfe geben. Diese Freundschaft bietet uns Gott an und seine Freundschaft ist noch viel tiefer als wir es mit unseren irdischen Freundschaften vergleichen können. Er ist immer für uns da, egal ob unser Leben gerade glückt oder in einer Sackgasse steckt.

Wenn das Evangelium mit einem der „Ich-bin-Worte“ abschließt, stellt uns Gott seinen Sohn zur Seite und Jesus versucht mit diesen Worten den Menschen ein Symbol zu geben, um seine Worte besser zu verstehen. Jesus als Brot des Lebens. Dieses Brot des Lebens, das wir in der Eucharistiefeier empfangen dürfen, auf das Erstkommunionkinder mit strahlenden und erwartungsvollen Augen blicken, wenn sie erahnen, dass es um mehr geht als um ein kleines Stück Brot – nämlich die Begegnung mit Gott selbst. In diesem Stück Brot des Lebens dürfen wir Gott selbst begegnen. 

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 30/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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