Evangelienkommentar 16. Sonntag im Jahreskreis (Mk 6, 30–34)

(rb–18.7.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Gerhard Glück, Mitarbeiter in der Erzdiözese Salzburg.

Der Plan ist aufgegangen

Die Apostel kehren von ihrer Missionsreise in die umliegenden Städte und Dörfer zurück; sie sind nun hungrig und müde. Die Forderung Jesu an sie, keine Vorräte mitzunehmen, hat sich offensichtlich ausgezahlt. In der Radikalität des einfachen Lebens lag ein Teil ihrer Vollmacht.

Jesus zeigt sich im heutigen Evangelium als ein guter Pädagoge und Leiter. Er lässt sie berichten, was sie erlebt haben, und schaut, dass die Jünger etwas zu essen haben. Kommunikation und Brot, das ist es, was sie benötigen. Und auch Ruhe zum Erholen.

Aber die Früchte dieses Missionseinsatzes lassen nicht auf sich warten. Viele Menschen wollen mehr hören – und dieses Mal auch von Jesus selbst. Seine unmittelbare Begegnung: das ist es, was sie erleben wollen. Sie brauchen Nahrung für die Seele, und Leitung.

Wenn Jesus Mitleid hat, dann handelt er einfach und stillt den Hunger nach Seelennahrung.

 

Papst Franziskus hat einmal davon gesprochen, dass die Herde oft besser weiß, wohin sie gehen muss, als manchmal die Hirten. Hier, an dieser Stelle aber, steht Jesus ganz in der prophetischen Tradition des Jeremia. Gott sagt zu, dass er die versprengten Schafe selbst sammeln und Hirten zu ihrem Schutz bestellen wird.

Jesus sammelt die Menschen, die sich selber in alle Richtungen versprengt haben. Und er lehrt sie. Das ist der große Unterschied zur Botschaft der Jünger. Diese haben zur Umkehr aufgerufen, Jesus verkündet das Reich Gottes. Beides ist gleichermaßen wichtig, die Umkehr und die Bereitschaft zu hören. Auch für uns.

Diese Stelle aus der Heiligen Schrift mag manche Leserin, manchen Leser auch ein wenig irritieren. Bei der Einleitung zum Evangelium denken wir alle vermutlich an die fünf Brote und die zwei Fische, die so viele Menschen physisch satt gemacht hat. Aber hier geht es Jesus nicht um körperliche Nahrung, sondern um geistige Nahrung. Es geht ihm um Nahrung für die Seele.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 28/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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