Evangelienkommentar 13. Sonntag im Jahreskreis (Mk 5, 21–43)

(rb–27.6.2021) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Manuela Ebner, Personalentwicklerin und Pastoralassistentin in der Erzdiözese Salzburg.

Verbunden durch Berührung

Berührung ist von Anbeginn des menschlichen Lebens wesenhaft. Sie ist nicht minder Ursprung und Motor für die Entfaltung unserer Fähigkeiten zu Bindung und Vertrauen. Im „Begreifen“ der Welt sind Anfassen und Kontakt elementar und unsere Beziehungen werden von Berühren und Berührtwerden genährt. Es ist anzunehmen, dass der blutflüssigen Frau Berührungen verwehrt geblieben sein dürften. Ihre Unreinheit hatte sie an den Rand der Gesellschaft und in die Einsamkeit gedrängt.
Ausgrenzung und Distanzierung zählen ganz entschieden zu den schmerzlichsten menschlichen Erfahrungen. Inmitten ihres körperlichen und seelischen Leidens durfte die Frau erfahren, dass ihr Jesus Heil und Neubeginn schenkt.

Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.Mt 14,36b

Jesus bringt Veränderung: Sowohl gesellschaftliches Ansehen, als auch Verachtung verlieren mit dem Glauben an Gottes bedingungslose Liebe ihre Bedeutung. In die Gemeinschaft mit ihm sind alle berufen. An Jesus ist dies sichtbar geworden, er wendet sich Aussätzigen, Kranken, Unreinen und scheinbar Makel-losen gleichermaßen zu.

Die Menschen hatten längst bemerkt und viele am eigenen Leib erfahren, dass von Jesus eine heilende Kraft ausgeht. Aus dieser Erfahrung heraus entwachsen Mut und Zuversicht der blutflüssigen Frau und sie wagt den Schritt aus ihrer Isolation, um Jesus zu berühren. Ihre Heilung vollzieht sich keineswegs allein durch die entstandene Verbindung mit Jesus, sondern ihr Vertrauen und die vollkommene Gewissheit sind letztlich Ursache dafür.

Auch wir sind immer wieder dazu eingeladen, mit Jesus Christus auf ganz besondere Weise in Beziehung zu treten, beim Empfang der Sakramente. Sie sind sichtbare Zeichen des Heils, die Gottes unsichtbare Liebe und die Gegenwart Christi in unserem Leben spürbar werden lassen. Jesus begegnet uns in Brot und Wein, bei der Handauflegung, der Salbung mit Öl, dem Taufen mit Wasser, den barmherzigen Worten in der Versöhnung. Es sind jene Haltungen des Glaubens einzuüben, nämlich Offenheit und Hinwendung, die uns die Wirksamkeit des Sakraments zuteil werden lassen.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 25/2021) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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