Evangelienkommentar 1. Adventsonntag (Mk 13, 24–37)

(rb–29.11.2020) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von P. Andreas Hasenburger C.PP.S., Rektor des Kolleg St. Josef in Salzburg-Aigen.

Advent, Erwartung, Verantwortung

Advent! Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr! Sie haben richtig gelesen. Mit dem Advent beginnt in der Kirche das neue Jahr. Immer steht am Wendepunkt, also dem Ende wie dem Anfang des neuen Kirchenjahres ein Thema im Mittelpunkt: ER, Jesus, der Menschensohn wird kommen – am Ende der Zeiten auf den Wolken des Himmels, wie uns das Evangelium heute zuruft. Von wegen Zimtsterne, Punsch, süßliche Weihnachtslieder, die uns allzu früh in den Geschäften die Ohren vollsäuseln.

Der Ton des Evangeliums ist ein anderer – alles andere als romantisch: hier wird uns das Ende der Zeiten, auf das wir alle zugehen, verkündet, und das in kühnen Bildern, die uns aufhorchen lassen. Und doch ist das nicht das eigentliche Ende, denn dieses ist herrlich, weil ER kommt, um jene zu sammeln, die auf ihn warten. Diese Tatsache wiederum bringt eine Frage in den Mittelpunkt, die nur du selber beantworten kannst:

Gehörst du zu IHM, und damit zu den Dienern, denen der Hausherr im Evangelium Verantwortung überträgt? Vielleicht bist du der Türhüter, dem besondere Wachsamkeit aufgetragen wird. Wie würdest du den Platz beschreiben, den du innehast im Hause deines Herrn?

 

Erkenne deinen Platz und nimm ihn ein. Sei, was du bist, so wirst du fähig sein zu tun, was dir aufgegeben ist. Der Herr wird kommen, und du wirst bereit sein.

Den Zeitpunkt seiner Ankunft kennt niemand, wie der Menschensohn uns verstehen lässt. Deshalb ruft er uns alle zur Wachsamkeit. Was heißt das aber? Der Herr möchte uns nicht schlafend antreffen. Nun, wir alle brauchen doch unseren Schlaf, werden viele einwenden. Das ist wahr! Wenn wir jedoch beharrlich die Verbindung mit ihm suchen, wenn wir uns Zeiten der Stille einräumen, auf sein Wort hören, im Gebet seine Nähe suchen, wenn wir den Platz, den wir gefunden haben, wirklich einnehmen und uns unserer Verantwortung stellen, gerade auch im Dienst am Nächsten, und wenn wir dafür sorgen, dass das Feuer, das in uns für ihn brennt, nicht erlischt, wird unser Herz, auch wenn wir gerade schlafen und es mitten in der Nacht ist bei seinem Kommen wach sein und ihn willkommen heißen.

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 48/2020) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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