Oshowski Andreas Heute schon Antwort gefastet?

Oftmals fühlen wir uns führungsschwach, wenn wir Fragen stellen. Was steckt dahinter? Und braucht es immer Antworten?

„Die Antwort ist das Unglück der Frage!“1 Wir halten Ungewissheiten schwerer aus, als schlechte Nachrichten. Könnte das auch ein Grund dafür sein, dass wir uns mit Fragen oftmals schwertun. Sind wir nicht alle ein wenig die Freunde von schnellen Antworten? Schnelle Antworten können sehr viel Kraft haben, vor allem wenn andere ihre Analyse noch nicht sortiert haben. Ob schnelle Antworten nachhaltig sind, bleibt aber wiederum eine weitere Frage. Oftmals fühlen wir uns führungsschwach, wenn wir Fragen stellen: ‚was denkt die Mitarbeiter*in von mir, wenn ich die Frage nicht direkt beantworten kann?‘ Wirkt meine Präsentation klar genug, wenn ich keine eindeutige Lösung präsentiere? – „Fragen sind ein Geschenk…!“2

Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.Die Bibel (Markus 10, 51)

Manchmal haben wir die Kraft diese grundlegende christliche und menschliche Frage zu stellen: „Was soll ich dir tun?“. Manchmal sind wir in der Situation die Bitte zu äußern, dass wir wieder sehen möchten (oder in diesen Tagen endlich wieder etwas zurückerlangen). Manchmal können wir beides nicht. Es könnte eine segensreiche Frage sein: Warum? - Aber eines ist auch klar: Führungsschwach sind wir deswegen keineswegs aufgrund von Fragen!

Der Gedanke, der mich heute bewegt

Fragen können auch eine Fastenzeit sein: Abstinenz vom ‚alles-wissen-müssen‘.

 

1 Maurice Blanchot, L’Entretien infini, 1969, S. 15
2 Ermes Ronchi, Die nackten Fragen des Evangeliums,, Verlag Neue Stadt, S. 14

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