Oshowski Andreas Hoffnungsvoller Zweifler

Wo sind die Zweifler unserer Zeit, fragt sich Autor Oshowski.

„Heute glaubt jeder die Wahrheit gepachtet zu haben, weil jeder schlau ist, jeder! Außer mir! … Was ich weiß ist, je mehr man weiß, umso mehr weiß man, was man nicht weiß. Aber der Zweifel stirbt gerade aus…“1 Ich weiß zwar nicht, ob es besser ist, wenn jeder die Wahrheit gepachtet hat oder nur eine einzige Institution oder Partei die absolute Wahrheit für sich in Anspruch nimmt. Aber wenn der Zweifel abhandenkommt, bekomme ich Angst. Thomas ist nach der Auferstehung Jesu als der große Zweifler ins Johannes-Evangelium eingegangen.

Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.Die Bibel (Johannes-Evangelium, 20,25)

Thomas zweifelt nicht nur nach der Auferstehung, sondern auch schon im 14. Kapitel des Johannes-Evangelium fragt er nach einer Begründung für den einzuschlagenden Weg. Der Zweifel könnte als eine Grundhaltung des Heiligen Thomas bezeichnet werden, vielleicht als eine Grundhaltung eines gereiften Glaubens, denn irgendwo habe ich einmal gehört, nur wer richtig zweifeln kann, kann auch richtig glauben.


Der Gedanke, der mich heute bewegt

„Der Zweifel stirbt gerade aus…“, (1) vielleicht ist gerade der aussterbende Zweifel für die Verflüchtigung des Glaubens verantwortlich?

 

 

 

 

1 Dieter Nuhr, Comidian, Nur im Ersten, ARD, 30. März 2023
 

 

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