Oshowski Andreas Nachhaltigkeit nicht mehr als Windhauch?
Die Coronapandemie mit ihren wirtschaftlichen Konsequenzen ändert auch den Blick auf Nachhaltigkeit. Findet ein Umdenken statt?
Die Auftragsbücher sind voll! Mehr als genug Kapital steht bereit. Die Nachfrage ist prächtig! Facharbeiter sind auch am Arbeitsmarkt verfügbar! Aber die Lieferketten sind unterbrochen! Was jahrelang selbstverständlich war, wird auf einmal zum Problem: ein garantierter Materialpreis! Holz, Stahl, Kunststoff werden zu mehr als kostspieligem Beiwerk. Und dabei sind die Aspekte der Nachhaltigkeit noch gar nicht benannt worden. Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass alles mit allem zusammenhängt und trotzdem könnten hunderte Handwerkerexistenzen bedroht sein. – Eigentlich sind wir es gewohnt, dass alles immer verfügbar und garantiert ist. Die Brüchigkeit der Spielregeln, die wir selbst favorisieren verlieren wir oft aus den Augen.
Nur Windhauch sind die Menschen, nur Trug die Menschenkinder. Sie schnellen empor auf der Waage, leichter als Windhauch sind sie alle.Die Bibel (Psalm 62, 10)
Ganz als wollten sie die Bibel widerlegen, haben sich über 240 österreichische Firmen letzte Woche für mehr Nachhaltigkeit stark gemacht, als sie den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen forderten.1 Es ist ein Hoffnungszeichen, dass namhafte Unternehmen zu Fürsprechern der „Zeichen der Zeit“ (Mt 16, 3) werden. Ein Fortschritt der Völker, der schon lange auf sich warten lässt.
Der Gedanke, der mich heute bewegt
„Wir möchten Euch darauf hinweisen, Ihr alle seid Baumeister einer neuen Welt.“2 (Papst Paul VI. in Populorum Progressio 1967)
1 Kurier, kurier.at/wirtschaft/firmen-fordern-von-kurz-klaren-ausstiegspfad-aus-fossilen-energien/401373569
2 Sozialenzyklika Populorum Progressio, Absatz 83, Papst Paul VI. 1967.
