Oshowski Andreas Pastorale Suchmaschinen

Eine Reflexion von Autor Oshowski über die Positionierung in der modernen Welt.

Wir erfinden einfach mal eine Situation: eine junge moderne Frau und (sagen wir mal) ein aufgeschlossener, methodensicherer, moderner Pfarrer (sagen wir mal) aus der Erzdiözese München sprechen über das gleiche Thema. Egal welches! Am Ende der Unterhaltung sagt die junge Mutter, eigentlich war es mein Thema, aber er hat mich keinen Moment lang mit seinen Worten berührt!. Welch verheerendes Zeugnis!

Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein.Die Bibel (Matthäus-Evangelium, 8,26)

Egal ob es eine historische Bootsfahrt gab oder nicht, in jedem Fall ist diese Bibelstelle eine Kommunikationserfahrung. Jesus stellt sich dem Gegenüber, er ist bewegt und berührt von der Angst der Jünger, er geht in den Diskurs, er stellt sich dem Wind. Ich will meinem imaginären Pfarrer gar keinen Vorwurf machen. Ich habe eher den Eindruck, er ist Teil eines verdrehten Systems: „Die Freude und Hoffnung, die Ängste und Sorgen der Menschen von heute, sind auch die Freude und Hoffnung, die Ängste und Sorgen der Jünger:innen Christi…“!1 Die Freude und Hoffnung der Menschen ist gemäß den Konzilsvätern das Maß der pastoralen Orientierung! Wenn wir die Menschen nicht mehr berühren können,

wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.Die Bibel (Matthäus-Evangelium, 5,13)

„Menschen sind die Worte, mit denen Gott seine Geschichte erzählt.“2 Im Zeitalter elektronischer Technik dürfen wir uns viel stärker als pastorale Suchmaschinen betätigen! Ohne Emotion und Diskursfähigkeit wird das nicht gelingen…

 


Der Gedanke, der mich heute bewegt

Achtung Implosionsgefahr! Wir sind nicht mehr Kirche in der Welt von heute, wir sind Kirche an den Rand von Welt und Wirklichkeit manövriert.

 

 

 


1 Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et spes, 1
2 Edward Schillebeeckx, Menschen, S.7

 

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