Oshowski Andreas Profi – Überheblichkeit - Menschenführung
Menschlichkeit als Erfolgsfaktor.
Der Trainer des 1.FC Kaiserslautern, Friedhelm Funkel (mit 70 Jahren Deutschlands ältester aktiver Profi-Fußballlehrer) hat nach dem Einzug ins deutsche Pokalfinale einen bemerkenswerten Satz gesagt: „Ich habe nicht die Spieler zur Verfügung, die diese Situation spielerisch lösen können.“ (1) Eine Aussage über hochbezahlte Fußballprofis der zweiten deutschen Bundesliga! Was zunächst nach einer typischen Überheblichkeit eines Deutschen aussieht, ist in Wahrheit eine große menschenfreundliche Führungsstärke!
Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!Die Bibel (Matthäus-Evangelium, 25,22)
Biblisch spielt es übrigens überhaupt keine Rolle, wer die meisten Talente gewinnt! Was der deutsche Fußballlehrer macht, ist deshalb eine große Menschenfreundlichkeit und keine Überheblichkeit, weil er die Menschen mit ihren jeweiligen Ressourcen sieht. Und mit dieser Ressourcenorientierung („Ich habe nicht die Spieler zur Verfügung, die diese Situation spielerisch lösen können.“), ist er in dieser Saison erfolgreicher als Bayern München, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt, die alle gegen Saarbrücken ausgeschieden sind. Wer mit den Menschen führt, „nimmt Teil an der Freude…“
Der Gedanke, der mich heute bewegt
Es ist übrigens meines Erachtens der verbreitetste Führungsfehler, als Führungskraft sicher zu sein, was als Ziel unter allen Umständen erreicht werden muss. Das gilt nicht minder für Familienunternehmen, kirchliche Einrichtungen, Behörden, Parteien, Werbe- und IT-Abteilungen, Pflegeeinrichtungen sowie für Fußballmannschaften.
1 Friedhelm Funkel, ARD, Pokalhalbfinale 02.04.2024
