Oshowski Andreas Verantworte wer Du bist, damit Du wirst, wer Du sein könntest
Mehr als nur Buchstaben.
Die Salzburger Nachrichten titeln: „In der gefährlichen Macht der Worte versinken“.(1) Der Artikel weist auf die Eigenverantwortung einer/s jeden hin, durch Lektüre sich selbst zu ermächtigen: Selbstermächtigung! „Ohne Lesen aber geben wir die Macht der Worte auf und überlassen anderen die Regie.“1 Vielleicht ist es nur ein Zufall, dass ich im Unterricht gerade auch von ‚gewaltfreier Kommunikation‘ und ‚herrschaftsfreien Dialog‘ spreche. Ich habe vielleicht zu viele Menschen gesehen, die (unverantwortlich!?) zu weit unter ihren Möglichkeiten geblieben sind.
Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast! Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!Die Bibel (Deuteronomium, 4,9)
Das ist ein weiter Schritt: Unsere persönliche Selbstermächtigung sind wir unseren Kindern schuldig! Welche Tochter oder welcher Sohn will schon eine unmündige Mutter oder einen unmündigen Vater haben? Und dieses Zitat ist auch ein Hinweis, dass die eigene Erfahrung Offenbarungscharakter hat! Dieser Gedanke aus dem Alten Testament ist ungefähr 2.500 Jahre alt und dürfte zumindest wohl für alle monotheistischen Religionen gelten. - Warum also sind viele von uns so desinteressiert am „tiefen und mehrstimmigen“ Lesen und damit an der eigenen Selbstermächtigung? Ist das Kleingläubigkeit (Mt 8,26)?
Der Gedanke, der mich heute bewegt
„Die Macht der Worte also ist im idealen Fall eine Macht, mit der man sich lesend mündig macht im Sinn einer wehrhaften Demokratie.“1 Danke für diesen Leitartikel!
1 Salzburger Nachrichten, Bernhard Flieher, Titelseite, 11.11.2023
