Jesus

Für uns Christinnen und Christen ist Jesus Gott selbst. Wir glauben, dass Gott in Jesu Gestalt für kurze Zeit als Mensch auf die Erde kam, um den Menschen seine Liebe zu beweisen. Darum nennen wir Jesus auch Sohn Gottes.

Menschwerdung

Gott kommt den Menschen so weit wie möglich entgegen. Am Höhepunkt der Geschichte mit dem Volk Israel geht Gott einen radikalen Schritt: Er wird selbst ein Mensch unter uns Menschen. Gott, der Sohn, das Geschenk Gottes, wird Mensch in Jesus von Nazareth.

Gott tut das nicht, ohne zu fragen. Er fragt stellvertretend für die Menschen eine junge Frau, Maria. Sie sagt stellvertretend für uns alle Ja.

Jesus ist die Gottesbegegnung in Person. Jesus ist Gott und Mensch zugleich. In Jesus, dem Sohn Gottes, kommt Gott uns Menschen so nahe, wie es möglich ist, ohne die Freiheit zu beschädigen. Jesus, der Mensch, lebt ganz und gar in der Liebesbeziehung zu Gott, dem Vater.

Nach der Trinität ist dies das zweite entscheidende Mysterium, Rätsel, des Christentums: die Menschwerdung („Inkarnation“). Wobei die Theologie festhält, dass Jesus keine Chimäre, kein Gott-menschliches Mischwesen ist, sondern beides zugleich ganz. Unvermischt und ungetrennt.

Evangelium, Kreuz und Auferstehung

Bei seiner Taufe im Jordan (Mk 1, 9–11) findet Jesus gewissermaßen zu sich selbst. Die Gottesbegegnung ändert alles, ist immer Auftrag. Jesus bezeugt die bedingungslose Liebe Gottes und die dadurch beginnende radikale Veränderung der Verhältnisse („Himmelreich“). Das Evangelium, das große Versprechen Gottes, bedeutet, dass Gott seiner Schöpfung die Vollendung schenken möchte, die in der Gemeinschaft mit ihm besteht. Jesus wirkt heilsam, geht aber auch dem Konflikt nicht aus dem Weg.

Zur Geschichte des Gottesvolkes gehört immer schon der der Gegensatz und der Konflikt zwischen den etablierten Vertretern der religiös-politischen Ordnung, der Priesterschaft, und den charismatisch von Gott Ergriffenen, den Propheten. Die besondere Gottesbeziehung der Propheten und die von ihnen geäußerte Kritik am bestehenden System werden von den Etablierten gern bestritten und häufig gewaltsam zum Schweigen gebracht, zum vermeintlichen Wohl der religiösen Überlieferung.

Auch Jesus gerät in diesen Konflikt. Er ist bereit, für seine Botschaft mit dem eigenen Leben zu bezahlen, und wird am Kreuz hingerichtet. Als Mensch konnte er nicht weiter gehen in seinem Gottesvertrauen. Als Gottes Sohn konnte er nicht weiter gehen in seiner Liebeserklärung an die Menschen. Nach menschlichem Ermessen ist er gescheitert.

Dann ereignet sich aber das dritte wichtige Mysterium, das dritte große Rätsel. Seine Anhänger erleben, dass Jesus, der tot war, lebt. Gott hat ihn von den Toten erweckt, er ist auferstanden.

Gott, der Vater, verwandelt den Triumph des Todes in einen Sieg des Lebens. Die Botschaft Jesu von der bedingungslosen Liebe des Vaters erweist sich nicht nur als wahr, sondern auch als wirksam. Auch die tödliche Ablehnung führt nicht dazu, dass Gott sein Freundschaftsangebot zurückziehen würde. Es wird offenbar: Jesus ist wirklich Gottes Sohn. In Jesus hat Gott sich ganz und gar geschenkt. Weiter kann Gott nicht gehen.

Jesus, der Mensch, der die Liebe Gottes verkündet, wird zu Jesus Christus, der selbst verkündet wird, weil er die Liebe zwischen Gott und Mensch in Person ist. Mit der Himmelfahrt Jesu wird diese gelungene Liebe Teil der göttlichen Wirklichkeit. 

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