Weihnachten

Gut 1,25 Milliarden Katholikinnen und Katholiken sowie Anglikaner, Protestanten und Orthodoxe feiern mit dem Weihnachtsfest die Geburt Jesu Christi. Für die katholische Kirche ist Weihnachten das erste Hochfest im Jahreskreis.

Geschichte & Tradition

Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember als Geburtsfest Jesu geht auf das Jahr 336 zurück. Ursprünglich wurde nur das Fest der Erscheinung (Epiphanias) des Herrn am 6. Jänner gefeiert. Ab dem 2. Jahrhundert kam die Feier der Geburt Jesu dazu.

Das Weihnachtsfest hat als kirchliches Hochfest eine Oktav: Die Kirche feiert – liturgisch gesehen – acht Tage lang Weihnachten bis zum Neujahrstag. Am achten Tag, dem Oktavtag am 1. Jänner, wird das Hochfest der Gottesmutter Maria und die Beschneidung des Herrn gefeiert. Beendet wird die Weihnachtszeit mit dem Tag der Taufe des Herrn, am Sonntag nach dem 6. Jänner.

Festtage in der katholischen Kirche während der Weihnachtszeit

Liturgisch beginnt die Weihnachtszeit mit der ersten Vesper von Christi Geburt am 24. Dezember. In der Messe am Heiligen Abend steht noch die Erwartung der Ankunft Christi im Vordergrund, was vor allem im Weihnachtsevangelium zum Ausdruck kommt.

Liturgische Farbe: Weiß

An diesem Tag wird die Geburt Christi gefeiert. In der nächtlichen Christmette kommt die Freude zum Ausdruck, während in der Morgenmesse (Hirtenmesse) die Hoffnung auf Erlösung durch die Menschwerdung Gottes im Zentrum steht. Das Hochamt schließlich ist dem Heilsplan Gottes gewidmet. Nach dem Angelus-Gebet zu Mittag spendet der Papst den traditionellen Segen Urbi et Orbi („Der Stadt [Rom] und dem Erdkreis“).

Liturgische Farbe: Weiß

Der heilige Stephanus war einer der Begleiter Christi. Er ist der Erste, von dem überliefert wird, dass er wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus getötet wurde. Das Fest dieses ersten christlichen Märtyrers am 26. Dezember ist im Osten schon im 4. Jahrhundert bezeugt und fand zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert weite Verbreitung.

Liturgische Farbe: Rot

Brauchtum: Beginn des Aperschnalzens im Salzburger Flachgau und im angrenzenden Rupertiwinkel. Der ursprüngliche Zweck dieses Brauchs war wohl die Vertreibung des Winters und das Wecken des Frühlings.

Dem heiligen Stephanus geweihte Kirchen in der Erzdiözese Salzburg: Adnet, Kirchdorf in Tirol, Oberalm und Schleedorf

Der Evangelist Johannes wird in der kirchlichen Tradition auch als Johannes Evangelista bezeichnet. Er ist der Hauptautor des Johannesevangeliums. In der Tradition wird er mit dem Apostel Johannes als dem Lieblingsjünger Jesu gleichgesetzt. Man sieht in ihm auch den Verfasser der Johannesbriefe und der Offenbarung, was aber zunehmend kritisch hinterfragt wird.

Liturgische Farbe: Weiß

Der „Tag der unschuldigen Kinder“ wurde im Jahr 505 erstmals in einem nordafrikanischen Kalender erwähnt. An diesem Tag wird der in Bethlehem ermordeten Kinder gedacht. Das Morden geschah auf Geheiß des Königs Herodes, der glaubte, dass der geweissagte König unter den Kindern sein müsse.

Im Mittelalter wurde der Tag in Schulen und Klöstern zum Kinderfest. Kinder wählten für diesen einen Tag einen Kinderbischof.

Liturgische Farbe: Rot

Brauchtum: Im Lungau ist der Brauch des Frisch-und-gsund-Schlagens verbreitet. Die Kinder streichen die Erwachsenen mit frischen Fichtenzweigen oder Birkenruten und sagen ihren Spruch: „Frisch und gsund, frisch und gsund, bleib aufs Jahr auch noch gsund, und ein langes Leben soll dir Gott im Himmel geben.“ Die Erwachsenen belohnen die Kinder für die guten Wünsche mit kleinen Gaben.

In der katholischen Tradition begann die Verehrung der Heiligen Familie in der Neuzeit. 1921 wurde das Fest auf den ersten Sonntag nach Erscheinung des Herrn gelegt und seit der Liturgiereform 1969 am Sonntag in der Weihnachtsoktav begangen.

Liegt zwischen Weihnachten und Neujahr kein Sonntag, feiert man das Fest der Heiligen Familie am 30. Dezember. Fällt der Sonntag nach dem Christtag auf den 26. Dezember, verdrängt es das Fest des heiligen Stefan. Ist hingegen der 28. Dezember ein Sonntag, wird es anstelle des Festes der Unschuldigen Kinder begangen.

Liturgische Farbe: Weiß

Der heiligen Familie geweihte Kirche in der Erzdiözese Salzburg: Kufstein-Endach

Am 6. Jänner feiert die katholische Kirche die Erscheinung des Herrn. Als Epiphanie wird die Erscheinung der menschlichen Gegenwart Gottes in der Person Jesu Christi bezeichnet. Zugleich wird das Namensfest der Heiligen Drei Könige begangen.

Das Matthäus-Evangelium berichtet – je nach Übersetzung – von Sterndeutern, Magiern oder Weisen aus dem Osten, die einer Sternkonstellation folgend über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neu geborenen König der Juden zu suchen. Seit dem 6. Jahrhundert werden sie mit Caspar, Melchior und Balthasar bezeichnet. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt. Bei den Geschenken steht Gold für das angemessene Geschenk für einen König, Myrrhe verweist als Heilpflanze auf den „Heiland“ und durch ihre Verwendung zur Einbalsamierung gleichzeitig auf den zukünftigen Tod. Der Weihrauch steht für Reinigung, Verehrung und Gebet und ist für den zukünftigen Hohepriester gedacht.

Nach einer Legende wurden die Gebeine der Heiligen Drei Könige zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Die Gebeine wurden 1164 als Kriegsbeute nach Köln überführt. Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt.

Liturgische Farbe: Weiß

Brauchtum: Die Tradition des Sternsingens geht auf mittelalterliche Heischebräuche – das Bitten um Gaben – zurück. Es diente dazu, sich in der kalten Jahreszeit ein Zubrot zu verdienen. Im 20. Jahrhundert wurde dieser Brauch wiederbelebt. Heute ziehen im Rahmen der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar einige Tausend Kinder und Jugendliche Jahr für Jahr in den Tagen vor dem 6. Jänner von Haus zu Haus, um für alle zu singen, die ihnen die Tür öffnen und Spenden für kinderbezogene Projekte in aller Welt zu sammeln. Bevor sie weiterziehen, schreiben sie meist mit Kreide „C+M+B“ und die entsprechende Jahreszahl auf Haus- oder Wohnungstür bzw. den Türstock. Es steht für „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne (dieses) Haus!“). Am 6. Jänner finden die Abschlussgottesdienste der Sternsingeraktion statt.

Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit in der römisch-katholischen Kirche. Dieses Fest wird stets am Sonntag nach Erscheinung des Herrn begangen. Im Vatikan ist es Brauch, dass der Papst die Messe zum Fest in der Sixtinischen Kapelle feiert und dabei Kindern die Taufe spendet.

In der ordentlichen Form des römischen Ritus gilt dieser Sonntag als der erste Sonntag im Jahreskreis und die auf ihn folgende Woche ist die erste Woche im Jahreskreis.

Liturgische Farbe: Weiß

Brauchtum

Zum Weihnachtsfest werden in Kirchen und Privathäusern die Weihnachtskrippen aufgestellt. Es sind dies figürliche Darstellungen des Weihnachtsgeschehens. Als Begründer dieser Tradition gilt der heilige Franz von Assisi, der anstelle einer Predigt das Weihnachtsgeschehen erstmals mit Menschen und Tieren nachstellte.

Durch die zeitweilige Verbannung der Weihnachtskrippen aus den Kirchen u. a. unter Kaiser Joseph II. hielten die Krippen Einzug in Privathäuser. Diese Tradition blieb nach Aufhebung der Verbote bis heute bestehen. Die Krippen werden mit Ende der Weihnachtszeit wieder abgebaut.

Eine weitere Tradition zur Weihnachtszeit ist das Ausräuchern von Haus, Stall und Hof mit Weihrauch und Kräutern in den Raunächten. Diese reichen je nach Region von der Thomasnacht (21. Dezember) oder vom Heiligen Abend (24. Dezember) bis Epiphanias (6. Jänner).

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