Liebe Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Kirchen, Das Wort Achtung möchte unseren Blick in der Regel auf Dinge lenken, die beachtenswert sind. „Achtung“ meint aber auch, jemanden mit Respekt zu begegnen, in wertschätzender Verbundenheit. Fehlende Achtung, fehlende Wertschätzung hinterlassen Wunden, deren Heilung oft große Mühen und Anstrengungen bedarf. Auch unserer Welt wurden diese Wunden geschlagen; durch zu wenig Be-Achtung, zu wenig Achtsamkeit. Am 28. Mai stehen in unserer Erzdiözese und in ganz Österreich die Kirchen offen, um über das Verhältnis von Mensch und Welt nachzudenken. Schenken wir unserer Schöpfung, unserer Mit- und Umwelt genug Aufmerksamkeit und Achtsamkeit? Zugleich sind wir aber eingeladen, kritisch zu hinterfragen: Die Logiken des rein Weltlichen – überzeugen Sie in ihren allzu oft oberflächlichen Angeboten? Oder müssen wir hier Vorsicht walten lassen, auch hier achtsam sein? Gerade im vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Jahr, ist bei vielen eine neue Nachdenklichkeit entstanden. Die Lange Nacht der Kirchen spricht die Einladung aus, unseren Blick zu weiten und zugleich auch tiefer vorzudringen in die Geheimnisse dieser Welt – UND darüber hinaus. Mit herzlichen SegenswünschenErzbischof Franz Lackner

Verehrte Salzburgerinnen und Salzburger, mit dem Motto „Achtung Welt“ richtet die Lange Nacht in Salzburg, den Blick in die Gegenwart, die ohne Zweifel von der Covid-19 Pandemie dominiert wird. Wenn Ihnen in dieser Nacht die Schönheit der Architektur und Kunst der Vergangenheit begegnen, so begegnen Ihnen diese im Jetzt. Die Freude am Hinschauen ist getrübt durch die Schäden, verursacht durch den Klimawandel und die Tatsache, dass immer mehr Menschen wegschauen, wo die Menschlichkeit und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Es wundert nicht, dass auch Kunst und Bauwerke selbst Zeugnisse der Maßlosigkeit der Mächtigen und der Ausgrenzung von Randgruppen sind, wie beispielsweise die Vertreibung der Protestanten aus Salzburg 1731/32.Die Lange Nacht der Kirchen als ökumenische Veranstaltung zeigt Vielfalt auf besonders charmante Weise. Ich darf Sie im Namen der altkatholischen Kirche, der evangelischen Kirche, der evangelisch-methodistischen Kirche, der römisch-katholischen Kirche, der rumänisch-orthodoxen Kirche und der serbisch-orthodoxen Kirche herzlich dazu begrüßen.Pfarrer Martin Eisenbraun, Generalvikar der Altkatholischen Kirche Österreichs / Vorsitzender des ökumenischen Arbeitskreises Salzburg

Ein herzliches Grüß Gott! Die Begrenztheit unseres Planeten und die derzeitige Pandemie zwingen uns immer mehr zu einer Auseinandersetzung darüber, wie gutes Leben für alle in Frieden nachhaltig und gerecht möglich ist. Wenn wir an eine Welt von morgen denken, sollten wir uns bewusst sein, dass es in natürlichen Systemen kein grenzenloses Wachstum gibt. „Er hat Klein und Groß erschaffen – und trägt gleiche Sorge für alle“ (Weish 6,7). In der christlichen Tradition bildet die Menschheit eine „Schöpfungsgemeinschaft“ mit ihrer Mitwelt und verdankt sich dem gleichen Ursprung. Daraus ergibt sich auch ein spiritueller Grundauftrag – die Anerkennung des Eigenwertes der Natur – unabhängig von dessen „Nutzen“ für uns Menschen. Dass es der Schöpfung nicht gut geht, wissen wir schon länger. Ein kleines Virus hat vieles noch schwieriger und vor allem – anders – gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass Krisen nur durch ein gutes Miteinander bewältigt werden können. Die Herausforderungen, die wir derzeit als menschliche Gemeinschaften zu meistern haben, machen uns die Abhängigkeit von Innen und Außen auf globaler Ebene einmal mehr deutlich. Vieles wird man „neu“ denken müssen, um die Welt um uns herum langfristig lebensfreundlich zu gestalten. Für mich ist die Schöpfung der ursprüngliche Segen und ein Geschenk. Sie „hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, wo jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt“, wie Papst Franziskus 2015 in seiner Enzyklika Laudato si schreibt. Gott hat uns Menschen die Erde – diesen Garten – anvertraut. Dieses Geschenk ist kein einmaliger und abgeschlossener Vorgang. Die Schöpfung ist in vielerlei Hinsicht das, was unsere Art hier auf Erden täglich daraus macht! Wir sind eingeladen, mit Gott gemeinsam an der Weiterentwicklung dieses „gemeinsamen Hauses“, wie Papst Franziskus die Erde nennt, mitzuarbeiten und ihre Zukunft aktiv zu gestalten und zu bewahren. Die Lange Nacht der Kirchen 2021 möchte sich heuer mit Achtung Welt besonders dem Schwerpunkt Schöpfungsverantwortung widmen und dieses Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. „Du sendest Finsternis und es wird Nacht; dann regen sich alle Tiere des Waldes“ (Ps 104,2) – hoffentlich noch für viele Generationen!Kathrin Muttenthaler, Umweltreferentin der Erzdiözese Salzburg

ACHTUNG Welt: Diesen Zuruf an uns Menschen haben wir als Motto für die Lange Nacht der Kirchen 2021 in Salzburg gewählt. Er bestärkt uns die Probleme unserer Zeit unter den christlichen Prinzipien Verantwortung und Hoffnung zu denken und damit unseren Blick für nachhaltige Lösungen zum Erhalt unserer wunderschönen Welt zu schärfen und gleichzeitig zu erkennen, dass diese Herausforderungen in der heutigen hochvernetzten Welt auch immer von Fragen sozialer Gerechtigkeit geprägt sind. In seiner zweiten Enzyklika Laudato si` stellt auch Papst Franziskus die Sorge für das gemeinsame Haus, also unsere Welt, in den Vordergrund. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Themenbereich Umwelt- und Klimaschutz und setzt zudem Zeichen im Hinblick auf bestehende soziale Ungerechtigkeiten. Laudato si’, mi’ signore, cun tucte le tue creature „Gelobt seist du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen“, dieses Lob Gottes als Schöpfer kann uns Ansporn sein uns einerseits unserer eigenen Fehlbarkeit in Bezug auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung bewusst zu werden und uns andererseits helfen zu einem gesellschaftlichen Diskurs beizutragen, der auch von der uns zugesagten christlichen Hoffnung spricht. In Salzburg möchten wir in diesem Sinne bei der Langen Nacht der Kirchen thematisch ein besonderes Augenmerk auf den achtsamen Umgang mit Gott, Mit-Menschen und der Natur legen. Seien Sie mit uns unterwegs in eine hoffnungs- und verantwortungsvolle Zukunft und nehmen wir gemeinsam in den Blick wie so eine Zukunft gelingen kann und was wir als Christ*innen dazu beitragen können. Wir freuen uns auf Sie!Johannes Wiedecke, Gesamtkoordination

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