Kunst & Kultur

Gut fünf Jahrhunderte lang war Salzburg ein Fürsterzbistum. Das war ein Garant für Prunk und Macht. Noch heute zeugen davon zahlreiche Kunstschätze. Aber auch zeitgenössische Kunst hat in der Kirche ihren Platz.

Kirche und Kunst – eine logische Beziehung

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die katholische Kirche durch alle Epochen hindurch eng mit der Kunst verbunden ist. In früheren Zeiten war die Fähigkeit lesen zu können nur wenigen vorbehalten. Um das Wort Gottes dennoch möglichst vielen zugänglich zu machen, setzte die Kirche auf Bilder, auf Architektur – kurz: auf Kunst. Die Kirche bedurfte der Kunst, nutzte und förderte sie und gab ihr eine Heimat.

Schon gewusst?

In Österreich dienen etwa 12.000 kulturhistorisch bedeutende Gebäude religiösen Zwecken. Für deren Instandhaltung wendet die katholische Kirche 150 Millionen Euro auf. Allein in der Erzdiözese Salzburg gibt es vier Wallfahrtskirchen, 228 Pfarrkirchen, 124 Filialkirchen, 120 Messkapellen und acht Seelsorgestellen.

Und noch eines verbindet sie: Kunst und Kultur verweisen wie die Religion immer auch auf unseren Ursprung und wollen gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Menschen auf etwas Höheres hin lenken.

Wie das Erbe der Fürsterzbischöfe Salzburg prägt

Die Kirche prägte die Kunst der Renaissance und bestimmte die Entstehung des Barock maßgeblich mit. Viel Gold, Marmor, Gemälde und Fresken zieren ab da die Wände und Altäre; die Fenster werfen mit ihren Mosaikbildern bunte Farbflecken und Regenbögen auf den Boden. Auch viele bereits bestehende Kirchen wurden in dieser Zeit mit barocken Gemälden und Wandmalereien ausgestattet und reich geschmückt. Das sollte zudem wieder mehr Menschen in den Gottesdienst locken. Auch die Gewänder der Priester wurden mit der Zeit immer eindrucksvoller.

Bildende Kunst & Architektur

Salzburg profitierte vom Einfluss der Kirche auf die Kunst. Mit dem Reichtum, den die Rohstoffe Salz und Gold mit sich brachten, den Denkwerkstätten in den Klöstern und dem Interesse für Kunst und Kultur entwickelte sich bald ein geistiges Zentrum. Die Fürsterzbischöfe legten ab dem 14. Jahrhundert, wie zu dieser Zeit üblich, viel Wert auf die Fertigkeiten von Künstlern, die die Architektur und damit das Bild der Stadt prägen sollten.

Vor allem Leonhard von Keutschach, der von 1495 bis 1519 regierte, gelang es, aus einem hoch verschuldeten Salzburg eines der reichsten Fürstentümer des Römisch-Deutschen Reichs zu machen. Die Spuren von Leonhard von Keutschach findet man vor allem auf der Festung Hohensalzburg – in Form seines Wappens, der Rübe.

Auch das Schloss Mirabell und die Wasserspiele von Hellbrunn haben wir den Fürsterzbischöfen zu verdanken, genauso wie den Residenzbrunnen, den größten barocken Brunnen Europas.

Mit der Zeit entstanden viele Museen, die einige der Kunstwerke dieser Zeit präsentieren, so etwa das DomQuartier Salzburg. Dort ist die Geschichte Salzburgs zur Zeit des Barock zum Greifen nahe. Außerdem können Sie dort das Rupertuskreuz betrachten: Es ist das älteste bekannte christliche Kunstwerk des heutigen Österreich und zudem das größte erhaltene Metallkreuz des ersten christlichen Jahrtausends – eine einzigartige Kostbarkeit der europäischen Kunstgeschichte. Jahrhundertelang lag es unbeachtet und vergessen in einer Kiste auf dem Dachboden der Bischofshofener Kirche, bevor es vor wenigen Jahrzehnten ins Dommuseum gelangte.

Kirchenmusik

Die Salzburger Kirchen sind die perfekte Bühne für sakrale Musik, denn die Fürsterzbischöfe legten auch großen Wert auf klangreiche Kompositionen. Dafür holten sie bedeutende Künstler aus ganz Europa und förderten Komponisten wie Leopold und Wolfang Amadeus Mozart. Noch heute erklingen ihre Werke in den schönsten Kirchen der Stadt. Der Bogen dieses musikalischen Erbes spannt sich von Chorkonzerten über Orgelaufführungen bis zur hochkarätigen Begleitung von Liturgiefeiern. Konzertreihen und Festivals geben dieser Musikrichtung den gebührenden Rahmen.

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Im Salzburger Dom sind übrigens mehrchörige Werke alter Meister in originaler Weise aufführbar. Auch Instrumentalmusik wie zu Mozarts Zeiten können Sie genießen, ausgeführt auf den Kuppelemporen. Mozart spielte meist an der südöstlichen Pfeilerorgel, der „Hoforgel“.

Dies ist nur eine der Orgeln, die in der Orgeldatenbank der Erzdiözese Salzburg gesammelt sind. Sie stellt Ihnen Informationen zu den in Kirchen und Kapellen vorhandenen mehr als 300 Instrumenten zur Verfügung. Die Einträge und Medien in der Datenbank werden laufend ergänzt und auf dem neuesten Stand gehalten.

Historische Kunst trifft auf Zeitgenössisches

Ob modern, traditionell, historisch, alt oder neu – die Erzdiözese beherbergt viele Kunstschätze. Und alle sind sie Ausdruck lebendigen Glaubens.

Förderung zeitgenössischer Kunst

Der katholischen Kirche ist es ein großes Anliegen, ihre vielen traditionellen Kulturgüter zu bewahren und weiterzugeben, aber auch Raum und Möglichkeiten für Kunst und Kultur in der Gegenwart zu schaffen.

So hat der Kardinal-König-Kunstpreis der Erzdiözese Salzburg das Ziel, „Initiativen zur Begegnung und zum Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern und Kirche“ zu fördern. Alle zwei Jahre wird eine künstlerische Position ausgewählt, die beispielhaft für „den zeitgenössischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs ist“.

Der Erzbischof-Rohracher-Studienfonds wird alle drei Jahre vom Archiv der Erzdiözese Salzburg für bemerkenswerte Arbeiten vergeben. Wer die Auszeichnung erhält, befindet sich in illustrer Runde: Träger der Auszeichnung sind unter anderem Prof. Clemens Holzmeister (1977), Prof. Karl Amon (1998) und Erzbischof Alois Kothgasser (2013). Ziel ist die Förderung von Forschungen auf den Gebieten Kirchengeschichte, -recht, Kunst- und Musikgeschichte sowie zu pastoralen Aufgaben.

Innovatives Kunstschaffen der Gegenwart wird auch in anderen Diözesen gefördert, wie etwa in der Erzdiözese Wien mit dem renommierten Otto-Mauer-Preis oder in den Diözesen Linz, Graz-Seckau und Innsbruck mit weiteren Stipendien.

Plattformen für zeitgenössische Kunst

Eine besondere Veranstaltung, die Tradition und Experiment, Gewohntes und Ungewohntes verbindet, ist die Lange Nacht der Kirchen. Moderne Installationen, Oasen der Sinnsuche und Performance treffen auf klassische Musik und Architektur. Und das alles mit einem Ziel: Die Lange Nacht der Kirchen möchte ein Mal im Jahr zeigen, was Kirche alles ist, und eine Plattform für den Austausch von Meinungen und Erfahrungen, Visionen einer besseren Welt bieten, und die Menschen beschäftigen und berühren. Das vor allem mit einem selbstkritischen Blick nach innen: Wie und wo kann die Kirche, können christliche und religiöse Gemeinschaften die großen Themen der Zeit mitgestalten?

Ein Ort, an dem ganzjährig Moderne und Tradition aufeinandertreffen, ist die Kollegienkirche in der Stadt Salzburg. Sie zählt zu den wichtigsten Barockkirchen Österreichs. Heute hat sie sich einen Ruf als Schauplatz für Kunstinstallationen und Konzerte erworben.

Auch das Bischofshaus öffnet immer wieder seine Pforten und macht sein Foyer zum Galerieraum.

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