Ökumene & interreligiöser Dialog

Die Zusammenarbeit und der Austausch der verschiedenen christlichen Konfessionen und Religionen stehen im Zusammenhang des großen Versprechens, das Gott uns gibt.

Das Wort „Ökumene“ bedeutet ursprünglich altgriechisch „Hausgemeinschaft“ und steht im erweiterten Sinn für den „ganzen bewohnten Erdkreis“. Kirchlich wird das Wort heute für die Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Konfessionen verwendet.

Vereinigung als Ziel

Das Streben nach der Einheit der Christen und einem friedliche Miteinander der Religionen ist Teil der großen Vision, des großen Ziels für die ganze Schöpfung und ihre Geschichte. Dieses Ziel beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil im Dokument Lumen Gentium als die „innigste Vereinigung mit Gott wie … die Einheit der ganzen Menschheit“ (Nr. 1). 

Die Zukunft unserer Kirche hängt von einem gelingenden Miteinander der Kirchen bzw. der Religionen ab. Christliche Verkündigung und Botschaft Jesu bleiben sonst unglaubwürdig.

Pluralität und Geltungsanspruch

Wir leben heute in einem gesellschaftlichen Umfeld, das durch Menschen anderer christlicher Konfessionen, Religionen und Kulturen geprägt ist. Selbst wenn uns „nur“ die täglichen Nachrichten aus Zeitung, Fernsehen und den sozialen Medien diese Situation bewusst machen.

Europa ist multireligiös und multikulturell geprägt. Das war übrigens schon immer so, auch in Zeiten, in denen scheinbar nur das Christentum den Ton angab. Freiheit und Pluralität sind heute aber ungleich größer. Der eigene legitime Absolutheitsanspruch gerät in Kollision mit dem der anderen. Katholikinnen und Katholiken sind daher vor die Aufgabe gestellt, eine Antwort auf diese Situation zu geben.

Selbstverständnis

Im Kennenlernen anderer religiöser Traditionen kann die Vielfalt des christlichen Glaubens deutlicher werden. Der eigentliche Kern unseres christlich-katholischen Glaubens wird dadurch bewusster. So heißt es beispielsweise im Ökumenismusdekret Unitatis Redintegratio:

Beim ökumenischen Dialog [müssen] die katholischen Theologen, wenn sie in Treue zur Lehre der Kirche in gemeinsamer Forschungsarbeit mit den getrennten Brüdern die göttlichen Geheimnisse zu ergründen suchen, mit Wahrheitsliebe, mit Liebe und Demut vorgehen. Beim Vergleich der Lehren miteinander soll man nicht vergessen, dass es eine Rangordnung oder „Hierarchie“ der Wahrheiten innerhalb der katholischen Lehre gibt, wie nach der verschiedenen Art ihres Zusammenhangs mit dem Fundament des christlichen Glaubens. So wird der Weg bereitet werden, auf dem alle in diesem brüderlichen Wettbewerb zur tieferen Erkenntnis und deutlicheren Darstellung der unerforschlichen Reichtümer Christi angeregt werden (Eph 3, 8).Unitatis redintegratio, Nr. 11

Viele weitere Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils (Lumen Gentium, Nostra Aetate, Gaudium et Spes u. a.) sind deshalb von Wertschätzung und Hochachtung geprägt.

Dialog als Auftrag

Niemand muss in diesem Dialoggeschehen seine Identität oder seine Überzeugungen verleugnen.

Laut dem Zweiten Vatikanischen Konzil (Lumen gentium) ist der Grundauftrag der Kirche insgesamt bzw. des/der einzelnen Gläubigen, den Frieden zwischen den Menschen bzw. den Menschen und Gott zu fördern. Das ist keine „Goodwill-Aktion“ für Träumer.

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