Diözesanpartnerschaften: Weltkirche im Kleinen

Erlebbar wird Weltkirche vor allem im Miteinander. Seit mehr als 50 Jahren steht die Erzdiözese Salzburg daher im lebendigen Austausch mit ihren drei Partnerdiözesen in Südkorea, Bolivien und dem Kongo.

Tag der Partnerdiözesen in Salzburg 2024

Zum Tag der Partnerdiözesen 2024 erzählen uns Kinder und Jugendliche aus den Diözesen Bokungu-Ikela, Daegu, Salzburg und San Ignacio de Velasco von ihren Träumen und Problemen.

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Bereits auf ihrer Diözesansynode 1968 hat die Erzdiözese Salzburg beschlossen, persönliche Kontakte, die seit Jahrzehnten in die (Erz-)Diözesen

  • Daegu (Südkorea)
  • San Ignacio de Velasco (Bolivien)
  • Bokungu-Ikela (Demokratische Republik Kongo)

bestanden hatten, in eine offizielle Partnerschaft zu verwandeln und sich auf den Weg zu machen, immer mehr zu einer Glaubens-, Solidar- und Lerngemeinschaft zu werden.

Die Diözesanpartnerschaft ist auch nach mehr als 50 Jahren lebendig. In einem gemeinsamen Hirtenbrief betonten die Diözesanbischöfe im Mai 2019 ihre Absicht, dieses Miteinander weiter zu vertiefen. Trotz der Unterschiede gibt es Herausforderungen, die alle vier Diözesen betreffen: Jugendarbeit, Schöpfungsverantwortung, Gemeinden ohne Priester und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft.

Unsere weltkirchliche Partnerschaft ist wie ein Netz, das die Erde umspannt. Ein Netz, das uns Sicherheit und zugleich Freiheit gibt. Unsere Freundschaft ist nicht ausschließlich, sondern beispielhaft. Wir zeigen damit, wie wir Weltkirche konkret leben und gestalten.Aus dem gemeinsamen Hirtenbrief

Erzdiözese Daegu (Südkorea)

Das Jahr 1784 gilt als Gründungsdatum der katholischen Kirche in Korea: Der junge Gelehrte Seung-Hun Lee kehrte von einer China-Reise als getaufter Katholik in seine Heimat zurück. Dort begann er mit Predigten und mithilfe von Büchern das Evangelium zu verkünden. Es dauerte zehn Jahre, bis aus dieser Kirche der Laien eine Gemeinde wurde, der ein Priester vorstand.

Lange Zeit wurde das Christentum in Korea gewaltsam unterdrückt und verfolgt, bis im Jahr 1882 Religionsfreiheit gewährt wurde. Seit den 1960er-Jahren erlebt das Christentum einen beispiellosen Aufstieg. Die katholische Kirche in Korea ist eine selbstbewusste und missionarische Kirche. Seit 2010 ist Thaddeus Cho Hwan-Kil Erzbischof der Partnerdiözese Daegu.

Diözese San Ignacio de Velasco (Bolivien)

Im Jahr 1691 kamen die Jesuiten in das Gebiet der Chiquitos, das im heutigen ostbolivianischen Tiefland an der Grenze zu Brasilien liegt. Die Jesuiten waren die ersten, die eine systematische Evangelisierung der Menschen in der Chiquitania vorantrieben. Nach und nach gründeten sie Dörfer, um einerseits die Menschen sesshaft zu machen und um sie andererseits vor den Sklavenjägern zu schützen. In der heutigen Diözese San Ignacio de Velasco ist San Rafael die älteste Gründung (1695). Evangelisiert wurde in der indigenen Sprache, barocke Musik, gespielt von den indigenen Musikern, umrahmte die Liturgie in den Kirchen, die unter der Anleitung der Jesuiten erbaut und künstlerisch ausgestaltet wurden.

Nach der Ausweisung der Jesuiten aus Lateinamerika (1767) waren die Menschen auf sich allein gestellt. Doch die verwaisten indigenen Gemeinschaften hielten am Glauben fest und pflegten das kirchliche Leben. Es entstand so eine besondere Tradition der Volksfrömmigkeit, die besonders zu den Festen sichtbar wird.

Nachdem jahrzehntelang fast ausschließlich getaufte Laien den Glauben weitergaben, kamen 1930 Franziskaner in die Chiquitania. Papst Pius XI. errichtete 1931 das Apostolische Vikariat Chiquitos.

1940 gingen die Halleiner Schulschwestern nach San Ignacio und Roboré.

Seit 2017 leitet Bischof Robert Flock die Diözese San Ignacio de Velasco.

Diözese Bokungu-Ikela (Demokratische Republik Kongo)

1483 entdeckt der portugiesische Seefahrer Diego Cão die Kongo-Mündung. König Nzinga a Nkuwu und sein Hofstaat lassen sich 1491 taufen. Sein Sohn wird 1506 als Afonso I. der erste christliche König des Kongo. Das Missionsschiff „Bamanya St. Josef“ erreichte 1914 den Ort Ikela. Die Trappisten bauten dann in der Nähe von Yalusaka die erste Kirche auf dem Gebiet der heutigen Diözese Bokungu-Ikela (Provinz Tshuapa). Damit begann die Evangelisierung in der „Tshuapa-Mission“, die zehn Jahre später belgische Herz-Jesu-Missionare weiterführten. 1955 wurde den Herz-Jesu-Missionaren der süddeutsch-österreichischen Provinz der östliche Teil des Apostolischen Vikariats Coquilhatville (heute: Mbandaka) anvertraut. Drei Jahre später reisten die Missionarinnen Christi und 1963 die Barmherzigen Schwestern in die Region.

1961 kam es zur Errichtung der Diözese Ikela und Josef Weigl MSC wurde ihr erster Bischof. Nach der sogenannten „Simba-Revolution“ 1964/65 wurde der Bischofssitz nach Bokungu verlegt und seit 1967 heißt die Diözese Bokungu-Ikela. 1980 wurde Joseph Kumuondala zuerst zum Weihbischof und 1982 zum ersten einheimischen Bischof der Diözese ernannt.

Die Diözese ist auch heute noch schwer zugänglich: mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff. 1996/97 und von 1998 bis 2003 wurde die Bevölkerung – auch in der Partnerdiözese – sehr stark von Kriegswirren und Plünderungen heimgesucht. Die katholische Kirche unterstützt aktiv den Friedens- und Versöhnungsprozess im gesamten Land und in der Region um die großen Seen.

Am 21. Juli 2019 wurde der Herz-Jesu-Missionar Toussaint Iluku Bolumbu zum fünften Bischof von Bokungu-Ikela geweiht.

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